Mittwoch, 16. September 2009

hocken oder halten: toiletten in china

ich wollte euch den eindruck nicht vorenthalten: die zweite, weniger nobel variante einer chinesischen standardtoilette. füße und hinterlassenschaften sind übrigens nicht meine.





einen wunderschönen nachmittag euch allen!

zuerst mal wollte ich mich für eure aufmerksamkeit bedanken. mein blog hat doch mehr leser, als ich jemals vermutet hätte und es ist irgendwie ein gutes gefühl dass es menschen gibt, die interesse an mir und meinem leben haben und in deren lebenskreisen ich einen kleinen platz habe, so wie sie in meinem. mit euch an meiner seite bin ich bereit, die welt zu erobern und wenn ich mal eine schlacht verliere, weiß ich, dass ich auf jeden fall ne schulter zum ausruhen habe. danke dafür!

ich hatte euch ja die toiletten versprochen....nun gut, ihr habt es nicht anders gewollt.
also, unsere europäische standardtoilette ist in china genau eines nicht: standard. die wenigsten einrichtungen verfügen über ein sitzklo mit wasserspülung, in der uni gibts das nicht, in polizeistationen auch nicht, weder auf autobahnrastplätzen noch in touristenattraktionen. man findet "normale" klos allerhöchstens in besseren hotels oder wohnheimzimmern, die extra für uns bonzige austauschstudenten eingerichtet wurden.
der chinesische standard ist das hockklo. das gibt es, je nach monetären gegebenheiten in verschiedenen ausführungen.
die gehobene variante, wie wir sie zum beispiel in der uni haben, ist eine porzellanwanne mit seitlich zwei erhöhten abtritten, auf die die füße gestellt werden. dann zieht man die hose runter, geht in die hocke und versucht, sich nicht zu beömmeln. im besten falle gibt es auch eine wasserspülung. anfangs ist es recht schwierig, in dieser position sein geschäft zu verrichten, selbst wenn da was eilig rauswill. aber man gewöhnt sich dran.
weniger gehoben ist folgende ausführung: zwei gemauerte stufen für die füße, in der mitte eine rinne, selbe hockposition, nur dass man zum zeitvertreib die hinterlassenschaften seines vorhockers betrachten kann. spülung gibt es nicht, die rinne wird irgendwann von einem in seuchenvermeidungsgewänder gekleideten armen angestellten mit dem wasserschlauch ausgespritzt. den geruch dieser toiletten könnt ihr euch denken. dieser art klo bin ich beispielsweise in einem buddhistischen tempel in harbin begegnet.
dritte variante: ein loch im boden, keine extra abtritte, fäkalien landen entweder in einer grube (gesehen an einer autobahnraststätte) oder rutschen auf einer schrägen rampe hinter dir runter irgendwo in die pampa hinter dem gebäude (polizeistation). das sind die schlimmsten, weil man sich beim erleichtern im freien schnell mückenstiche am hintern zuzieht. und die biester wissen, wo sie warten müssen. vom geruch ganz zu schweigen, selbst unsere nichtraucher haben sich kippen von mir geschnorrt, nur um etwas anderes in der nase zu haben als fäkalienduft.
durchfall ist deshalb eine gefährliche angelegenheit, denn genaues zielen ist schier unmöglich. menstruation ist auch nicht ganz einfach. aber hey, man gewöhnt sich an alles.
ganz allgemein kann ich noch hinzufügen, dass jeder reisende besser einen vorrat an taschentüchern mit sich führen sollte, klopapier ist fast nie vorhanden. und nur 10% der chinesischen männer wäscht sich nach dem gang zur toilette die hände. so evaluiert in unserem hotel in harbin. gut, meist ist eh nichts zum händewaschen da.
falls ihr also jemals nach china kommt, präpariert euch und seit getröstet,nach ein, zwei wochen verschwindet der ekel und es ist eine im wahrsten sinne des wortes "stinknormale" sache, solche aborte zu besuchen.

aber nun weg vom unangenehmen...heut war mein erster ausflug ohne begleitung. also lala gaanz allein im bus, auf der strasse, im taxi, in geschäften. ich war ein bisschen nervös, hat aber alles wunderbar geklappt. und ich hatte das vergnügen, von einem ziemlich hübschen jungen taxifahrer kutschiert zu werden, der sich auch mit mir unterhalten hat. allerdings hatte ich probleme, ihn zu verstehen, weil er genuschelt hat wie...naja...
ich komm also auch in einer millionenstadt allein zurecht, das hat mich sehr beruhigt, ich glaub, so langsam fürchte ich mich vor nichts mehr.
zweck meines ausflugs war die abholung von qipao und kleid. beides passt wie angegossen und ich sag das wirklich nicht oft oder gern, aber die dinger sind scharf...fotos gibts morgen, wenn irgendeiner aus dem wohnheim wieder nüchtern genug ist, um die kamera zu halten.
bis denne also!




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